Digitalfahnder überwachen das Internet und melden Besucher des Biosphärenreservat an die Polizei, wenn sie glauben, dass sich diese nicht an die strengen Regeln halten.
Man denkt sofort: was für eine dystopische Idee im Geiste von George Orwell. Via Facebook, wo sich Fotofreunde über Naturmotive in der Rhön austauschen, erfuhr der SPHÄRMAN von der digitalen Beschattung:
Jedoch: Was hier beschrieben wird, steht nicht in einem spannenden Roman über eine bedrückende Ökodiktatur der Zukunft, sondern ist bereits Realität.
Natürlich wollte der SPHÄRMAN mehr darüber wissen. Zum Beispiel, ob die Geschichte überhaupt stimmt.
Tatsache ist: Ein sogenannter „Digitalranger“ durchsucht im Auftrag der Biosphärenleitung Rhön das Internet nach Hinweisen über Regelverstöße im Biosphärenreservat und meldet gegebenenfalls Verdächtige an die Behörden. Die ganze Schnüffelei wird von der EU finanziert.
Weltweit arbeiten NGOs und Regierungsbehörden an der Überwachung unzugänglicher Regionen. Dabei kommt auch Militärtechnologie zum Einsatz, etwa Wärmebildkameras. Der WWF kontrolliert mit Drohnen Waldgebiete in Thailand. Das mag angesichts illegaler Rodungen und anderer Freveleien durchaus sinnvoll sein.
In Deutschland hingegen, wo jeder Grashalm sowieso schon unter Behördenkontrolle steht, rüstet die Öko-STASI gegen die eigenen Bürger auf. Es geht hier nicht um Brandrodung, sondern die Vertreibung des Menschen aus der Natur.
Bayerische Behörden bereiten Drohneneinsätze über Schutzgebieten vor. Auch im Schwarzwald wird die Überwachung aus der Luft erwogen. Und im Biosphärenreservat Rhön jagen sie Hobbyfotografen, die im Verdacht stehen Verbote zu missachten.
Aber Karl-Heinz Lieber, Abteilungsleiter für Naturschutz in Thekla Walkers Umweltministerium zu Stuttgart, sagt über die Pläne für das Biosphärenreservat Oberschwaben-Allgäu: „Wir wollen keine Verbotskultur.“
Wie viele unglaubwürdige Beschwichtigungen und knallharte Lügen von Politikern, Beamten und anderen Biosphärenmenschen muss der SPHÄRMAN eigentlich noch dokumentieren, bis alle kapiert haben, welcher Irrsinn hier zusammengebraut wird?
Und was ist an dem Bericht des Hobbyfotografen aus der Rhön dran, der weiter oben steht?
Das wollte ich genauer wissen. Aber die Leitung des Biosphärenreservats Rhön schweigt sich aus. Vermutlich aus gutem Grund, denn solche Zwischenfälle stören das idyllische Bild, das Politiker und NGOs gerne von ihren Biosphärengebieten zeichnen.
Alleine 14 Stellen zählt die Kommunikationsabteilung des länderübergreifenden Biosphärenreservats Rhön, die der Steuerbürger durchzufüttern hat. Die Gegenleistung sind flache Wohlfühlbotschaften zum Ruhme des Biosphärenreservats und seiner Macher.
Es funktioniert sogar. Begeistert berichtete der Bayerische Rundfunk über das Ausspähen von Naturfreunden, die das Schutzgebiet betreten. Na klar: Wenn es darum geht Zwangsmaßnahmen abzufeiern, ist der Staatsfunk vorne mit dabei.
Die → BR-Reportage aus dem Überwachungsstaat sollte jeder Südschwabe mit oder ohne Sympathien für die Biosphäre aufmerksam durchlesen.