In Thüringen stellen sich 21 Bürgermeister gegen den Biosphären-Irrsinn

Gegen Biosphärenbürokratie und Windräder: Bürgermeister Erik Thürmer

Die → Petition von 21 Bürgermeistern und zwei Landräten hat es in sich. Sie ist ein Akt der Verzweiflung und richtet sich gegen eine neue Biosphärenreservats-Verordnung.

Es geht um eine ausufernde Bürokratie und Kostenexplosionen für Kommunen, die den Bürgern aufs Auge gedrückt werden sollen, damit die UNESCO dem Biosphärenreservat Rhön weiterhin ihren Segen verleiht. So sehen es die Unterzeichner.

Bereits 1990, als die DDR in den letzten Zügen lag, wurde das Biosphärenreservat Rhön ausgewiesen. Nach der Wende kamen Flächen in Bayern und Hessen dazu. Heute umfasst das Schutzgebiet rund 2.400 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Größe des Saarlands.

Weil die UNESCO will, dass ihre Biosphärenreservate in regelmäßigen Abständen neu evaluiert werden, sollen jetzt neue Vorschriften kommen, die in den Kommunen für Panik sorgen. Zum Beispiel: Kern- und Pflegezonen müssen vergrößert werden. Das bedeutet zusätzliche Auflagen und Pflichten. Und erhebliche Mehrkosten, die vom Geld der Bürger gestemmt werden müssen.

Eine spezielle Veränderung ruft nur noch ungläubiges Kopfschütteln hervor: Windkraftanlagen sollen im Reservat künftig erlaubt sein. Wegen Klimawandel und so.

Windräder bald erlaubt?

Das sieht → Bürgermeister Erik Thürmer, der sich an die Spitze des Widerstands gestellt hat, als Anschlag gegen den regionalen Wandertourismus, für den man mit dem Slogan „Land der offenen Ferne“ wirbt. Denn der Weitblick auf den sanften Hügeln Südthüringens ist legendär.

Die Lokalpresse berichtet: „Das Thema neue Biosphärenreservats-Verordnung treibt die Rhöner um – aufmerksam geworden sind die meisten erst jetzt, wo die Bürgermeister die Initiative zu einer Diskussion ergriffen haben, da sie große Informationsdefizite sehen. Das Umweltministerium selbst verbreitet eher wenige Informationen und kam selbst auf Nachfrage nicht nach Kaltennordheim zum öffentlichen inhaltlichen Diskurs, wie Erik Thürmer erklärte.“ Zum ganzen Artikel geht’s → hier.

Thürmer ist kein Feind des Biosphärenreservats. Aber wie man mit den Menschen seiner Stadt umgeht, will er nicht akzeptieren. Deshalb läuft er Sturm gegen die neue Biosphärenreservats-Verordnung.

Was rät Thürmer anderen Bürgermeistern, die sich vom Parteienstaat überrollt fühlen? „Damit man in der Landespoltik gehört wird, muss man laut werden. Wenn wir Bürgermeister Sturm laufen, wird es schwierig für’s Land, gegen den Willen der Kommunen in den Lebensraum der Menschen einzugreifen.“

Das Interview mit Bürgermeister Erik Thürmer steht → hier.

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