So viel Wut und so viel Reklame: Journalisten machen Stimmung gegen den SPHÄRMAN. Stecken die Mächtigen in Stuttgart dahinter?
Du siehst oben zwei KI-Bilder. Das eine zeigt den legendären „rasenden Reporter“ Egon Erwin Kisch (1885-1948) in einem Sumpfgebiet, vermutlich auf der Suche nach Beweisen für eine heiße Story. Das andere KI-Bild zeigt einen Mann, der in gekrümmter Haltung vor seinem Bürocomputer sitzt. Er sieht ein bisschen aus, wie Andreas Müller, ein Reporter der „Stuttgarter Zeitung“.
Ich glaube, viele Journalisten sehen sich als kleine Kischs. Hartnäckig, wortgewaltig, fleißig und dem großen Vorbild nacheifernd, der bis heute als Prototyp des sozial engagierten Kosmopoliten gilt. Die Realität sieht heutzutage meistens anders aus. Nämlich so, wie im zweiten Bild. Rausgehen, Leute treffen, Dinge beobachten? Nein, es gibt ja Google. Und gut besetzte Presseabteilungen in Firmen und Behörden, die vorgefertigte Artikel liefern. Der rasende Reporter wird zum grasenden Reporter, der Wiedergekäutes von sich gibt.
Fast nur Fragezeichen
Nun zu Andreas Müller von der Stuttgarter Zeitung, der in zwei riesigen Artikeln immer und immer wieder Variationen ein und derselben Frage stellt. Und keine Antwort findet: Ist der SPHÄRMAN ein gedungener Geschichtenerzähler, der für seine Newsletter-Recherchen bezahlt wird, und von wem? Ich glaube, ich habe noch keine „Enthüllung“ gesehen, die so viele Fragezeichen enthält. Und sonst nur Ergebnisse bietet, auf die jeder Laie selbst kommen kann.
Zum Beispiel, dass der SPHÄRMAN einen Mann aus gräflichem Haus bei Nürnberg zu seinen Freunden zählt. Daraus strickt Müller ein Naheverhältnis zu Fürst Erich von Waldburg-Zeil aus Leutkirch, der nicht als Biosphärenfreund gilt. Einen Journalistenpreis wird Andreas Müller dafür nicht erhalten. Oder vielleicht doch?
Gottfried Härle, einen grünen Vorzeigeunternehmer, Gemeinderat und selbsternannten Biobrauer, dem der SPHÄRMAN nachwies, dass er ein Ökoschwindler ist, weil er fälschlicherweise behauptet, „ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen – also aus Wasser, Sonne, Wind und Biomasse“ zu beziehen, nimmt Andreas Müller in Schutz, indem er sich auf „die komplexe Definition von Ökostrom“ beruft. Aber da ist nichts komplex. Härle verwendet einen Strommix, in dem auch Energie aus Kohle, Gas und anderem unappetitlichen Zeug steckt. Es ist ganz einfach: Härle belügt seine Kunden und die Öffentlichkeit. Punkt.
Ja, so geht Herr Müller vom schwäbischen Qualitätsmedium Stuttgarter Zeitung mit Tatsachen um.
Müllers Lieblingsthema: die Konkurrenz der Grünen
Blickt man in das digitale Artikelarchiv der StZ und in Müllers öffentliches Konto auf X (ehemals Twitter), stellt man rasch fest, dass der Reporter gerne Themen aufgreift, die der politischen Konkurrenz von Grün wenig Freude bereiten. Würde ich arbeiten wie Andreas Müller von der Stuttgarter Zeitung, würde hier jetzt stehen: Ist Andreas Müller ein Subauftragnehmer der Grünen?
Ein anderer, der hier bei Müller abkupfert und dabei schlampt, heißt Roland Reck. Der schrieb früher bei der Schwäbischen Zeitung, bevor er im Unfrieden die Redaktion verließ und 2003 das Veranstaltungsmagazin „Blix“ gründete, das sich auch politischen Themen widmet.
Über Reck heißt es, er schieße (im übertragenen Sinn) häufig gegen alles, was nicht links ist. Ob das stimmt, weiß ich nicht, denn bis vor wenigen Tagen kannte ich den Namen nicht. Auf jeden Fall kooperiert Recks Verlag mit der linken Kontext-Wochenzeitung und der linken taz, die den Grünen nahesteht.
Der promovierte Miniverleger Roland Reck verbirgt seine Biosphärensympathien nicht. Das ist ok. Weniger ok ist jedoch, wie er versucht, mir Lügen anzuhängen. In der jüngsten Ausgabe von „Blix“ schreibt Roland Reck über mich: Dass die LandrätInnen von den gewählten Mitgliedern des Kreistages gewählt werden und folglich demokratisch legitimiert sind, verschweigt Johst. Es geht offenbar um meine letzten zwei Newsletter und das Demokratiedefizit des Kommunalwahlrechts in Baden-Württemberg.
Putziger Versuch, mich in AfD-Nähe zu schieben
Roland Reck weiter: Es ist das gezielte Schüren des Misstrauens durch Halbwahrheiten oder glatte Lügen, das Institutionen und Personen beschädigt und zum Zuspruch für die vermeintliche „Alternative“ führt. Ein Vorgang, der Methode hat und an amerikanische Verhältnisse erinnert.
[Hihi, dass Reck mich zu einer Art Stephen Bannon stilisiert und den verklemmten Versuch unternimmt, mich in AfD-Nähe zu schieben, ist milieutypisch und putzig. Bannon heißt Donald Trumps ehemaliger Medienberater.]
Man kann jedoch schwarz auf weiß nachlesen, dass ich nichts verschweige. Ganz im Gegenteil. Denn in meinem Newsletter #9 schrieb ich über den Landrat von Ravensburg Harald Sievers:…ein CDU-Mann, der trotz eines mittelschweren Skandals 2023 wiedergewählt wurde. Wobei „gewählt“ ein gewagtes Wort ist, denn das sehr spezielle Kommunalwahlrecht in Baden-Württemberg sieht vor, dass Landrats-Kandidaten vom Innenministerium vorselektiert werden und sich dann bei den Kreisräten bewerben. Und in Newsletter #10 schrieb ich: Deshalb thront Harald Sievers wie festgeklebt auf seinem Amtsstuhl. Er wurde 2023 von seinem Kreisrat „wiedergewählt“, heißt es. Besser wäre: wiederernannt.
Wer ist hier der Lügner, Roland Reck?
Das veröffentlichte ich im Zusammenhang mit einem längst vergessenen Wortbruch von Winfried Kretschmann, der als frischgewählter Ministerpräsident 2011 versprach, das Kommunalwahlrecht von Baden-Württemberg zu demokratisieren, damit die Landräte künftig vom Volk direkt gewählt und nicht im Rahmen einer Stuttgarter Mauschelei abgenickt und erst dann den Kreisräten zur Wahl vorgeschlagen werden.
Es kostet allerdings ein bisschen intellektuelle Mühe, diese bürgerferne Farce zu durchschauen. Reck macht sich das zunutze und plärrt seinen Lügenvorwurf auf gut Glück heraus. Wird schon keiner merken. Ich frage: Wer ist hier der wahre Lügner, lieber Roland Reck?
Ob Recks kleiner Verlag Förderungen aus Stuttgart erhält oder regierungsnahe Institutionen bei ihm Anzeigen schalten, verrät Reck auf Anfrage nicht. Leider habe ich in Wien kein „Blix“ zur Hand, wo ich das nachprüfen könnte.
Jetzt aber zur Frage, die unsichtbar im Raum schwebt: Wird der SPHÄRMAN von geheimnisvollen Kräften bezahlt, und falls ja – von wem? Nun, bis vor einigen Monaten sagte ich mir: Kein Ding, sag den Leuten einfach, was Sache ist. Es geht ja um die Biosphäre und nicht um dich. Heute sage ich mir: Hey, so viel Gratisreklame für den SPHÄRMAN hätte ich sonst nicht bekommen. Das Geheimnis muss Geheimnis bleiben.
Fazit: Ich freue mich auf Artikel #3 in der Stuttgarter Zeitung und jeden anderen Regierungsfreund mit Presseausweis, der den SPHÄRMAN vom Himmel schießen will.