So geht’s im Saustall Schwabenpresse zu

Mitarbeiter der Schwabenpresse bei der Arbeit

Sie unterdrücken Kritik am geplanten Biosphärenreservat und unterstützen GRÜNE, die sich als unparteiliche Bürger tarnen.

Der SPHÄRMAN dokumentiert, wie Vertreter der Schwabenpresse manipulieren, indem sie Kritik am Biosphärenreservat ausblenden und dafür die Inhalte einer politischen Veranstaltung der GRÜNEN zur neutralen Information umdichtet.

Einmal mehr wird dadurch deutlich, wie weit sich der schwäbische Journalismus von den Prinzipien der freien Presse entfernt hat.

Es geht um jeweils einen Artikel im Konstanzer Südkurier, der zur Augsburger Allgemeinen gehört und der Schwäbischen Zeitung. Und eine wichtige Meldung aus Wirtschaftskreisen, die von allen Medien komplett unterschlagen wurde, obwohl sie harte Kritik am Biosphärenreservat enthält.

Freie Presse? Für Leser, die nicht so genau wissen, was das ist, habe ich die wichtigsten Kriterien zusammengefasst.

  • Wahrhaftigkeit und Genauigkeit: Journalisten müssen sicherstellen, dass ihre Berichte auf Fakten basieren und keine falschen oder irreführenden Informationen enthalten. Quellenprüfung ist essenziell, um Fehlinformationen zu vermeiden.
  • Unabhängigkeit: Journalismus darf nicht von politischen, wirtschaftlichen oder persönlichen Interessen beeinflusst werden. Medien sollten unabhängig von staatlichen oder wirtschaftlichen Akteuren agieren und keine versteckte Agenda verfolgen.
  • Objektivität und Neutralität: Eine ausgewogene Berichterstattung bedeutet, verschiedene Perspektiven darzustellen und eigene Meinung nicht als Fakten zu präsentieren.

All das lassen Südkurier, Schwäbische Zeitung, Südwest Presse und natürlich Stuttgarter Zeitung in ihrer Berichterstattung vermissen. Jedoch einer Werbeveranstaltung für die Biosphärenpläne, die von GRÜNEN-Politikern mit finanzieller Unterstützung des Landes Baden-Württemberg ausgerichtet wurde, räumen Südkurier und SchwäZ umfangreich Platz ein. Dabei wird mit keinem Wort erwähnt, wer in Wahrheit dahintersteckt. Was für ein Sauhaufen!

Aber eine wichtige Mitteilung, die harte Kritik an der Biosphäre enthält, wird unterdrückt, sodass kein Leser etwas davon mitbekommt.

Als Sönke Voss, Chef der Industrie- und Handelskammer Bodensee – Oberschwaben, Mitte Dezember 2024 eine Pressemitteilung versenden ließ, in der er die Pläne für das Biosphärenreservat Oberschwaben-Allgäu mit klaren Worten infrage stellt, dachte sich der SPHÄRMAN: na bummsti! So reagieren Österreicher manchmal, wenn sie überrascht sind.

Der SPHÄRMAN hatte Sönke Voss und seiner IHK (die in Weingarten bei Ravensburg zu Hause ist) eine so deutliche Wortmeldung gar nicht zugetraut.

Denn die Verfilzung zwischen Politik und IHKs bewirkt üblicherweise, dass die Stimme der Wirtschaft die Melodie der jeweils amtierenden Regionalregierung summt. Im Landkreis Ravensburg wäre das ein Loblied auf die Biosphäre. So klang das auch noch Ende 2023 in der IHK-Mitgliederzeitschrift (Ausgabe 11/2023). Tenor: Alles supi, wir freuen uns ganz doll auf die Biosphäre.

Erst im hinteren Teil einer weit ausholenden Artikelserie über das geplante Schutzgebiet kamen die Gegner des Projekts zu Wort und wurden als schwer erziehbare Widerständler abgehandelt. Auf der Titelseite des Heftes: Biosphärenwerber Franz Bühler zwischen blühenden Sonnenblumen.

Monate später drehte sich der Wind, als derselbe Franz Bühler vor der IHK-Vollversammlung einen schleppenden Biosphärenvortrag hielt und IHK-Funktionär Frank Kesenheimer das Publikum mit biosphärenfreundlichen Worthülsen langweilte.

Einigen Delegierten platzte der Kragen, sodass sich IHK-Chef Sönke Voss wohl genötigt sah, von seinem regierungsfreundlichen Kuschelkurs in Sachen Biosphäre Abstand zu nehmen, um inneren Aufruhr zu vermeiden. Der SPHÄRMAN berichtete ausführlich.

Weitere Monate gingen ins Land, in denen die IHK an ihrer inneren Haltung zum geplanten Biosphärenreservat arbeitete. Ein Positionspapier wurde erstellt und diskutiert. Bis das Gremium schlussendlich zu einer Sprachregelung fand, die als Pressemitteilung am 11. Dezember 2024 versendet wurde. Kernaussage: „Wir sehen nach Analyse und Abwägung aller bislang vorliegenden Informationen und Rückmeldungen aus der Perspektive der Gesamtwirtschaft mehr Risiken als Chancen.“ 

Wie gesagt: Dieses Statement überraschte den SPHÄRMAN. Und er fragte sich, was wohl die Folgen dieser unmissverständlichen Parteinahme sein würden: ein Aufschrei der Grünen? Demos vor dem IHK-Büro? Hämische Kommentare in der Presse?

Wer den ganzen Text der Pressemitteilung lesen, will, klickt → hier.

Doch es geschah NICHTS. Weil keiner was davon mitbekam. Nicht die kleinste Erwähnung in Schwäbischer Zeitung, Südkurier, Südwest Presse etc. Und natürlich auch nicht in der Stuttgarter Zeitung. Oder hat der SPHÄRMAN irgendwas übersehen? Die IHK Bodensee-Oberschwaben verfügt über eine eigene Presseabteilung, die solche Texte formuliert und Medienvertreter damit bemustert.

Ich gehe davon aus, dass jede Redaktion, die über die Vorgänge im Landkreis Ravensburg und darüber hinaus berichtet, dieses Statement auf dem Tisch liegen hatte. Und es bewusst ignorierte. Was für ein Geschenk an die GRÜNEN! Damals dachte der SPHÄRMAN nicht ohne Bewunderung: Diese Partei hat ihre Schwabenpresse wirklich fest im Griff.

Bleiben wir bei der Schwabenpresse und kommen zum nächsten Thema.

Es geht um die Berichterstattung von Südkurier und Schwäbischer Zeitung über eine Veranstaltung mit dem Titel „Biosphärengebiet – Chancen für unsere Gemeinde und die Region?!“, zu der die Organisation Forum Zukunft gestalten in Wilhelmsdorf (liegt ca. 10 Kilometer nordwestlich von Ravensburg) neulich eingeladen hatte.

Auf dem Programm standen Auftritte diverser Biosphärenwerber, unter anderem der unvermeidliche Franz Bühler, Gemeinderat und Bierbrauer Gottfried Härle, ein politisches Hätschelkind der Regierung, dem der SPHÄRMAN nachweisen konnte, dass er seine Brauerei grüner schwindelt als sie ist.

Dieses Forum Zukunft gestalten bezeichnet sich selbst als überparteilich und will gemeinsam eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft gestalten. So lautet die Eigenwerbung.

Was man in der Einladung zur Veranstaltung nicht las: Bis Sommer 2024 hieß das Forum Zukunft gestalten noch ganz anders: Initiative Grün. Aha.

Und was sind das für Leute? Hinter dem Forum stehen Werner Dudichum, Hanns Polak, Eva-Maria Armbruster, Martina Ehrhart, Martin Lechner und Pia Wilhelm. Auf einem Gruppenfoto der Website des Kreisverbands Ravensburg von Bündnis 90 / Die Grünen sehen alle sehr nett aus.

Ja, denn was man in der Einladung zur Veranstaltung des Forums ebenfalls nicht las: ALLE Genannten sind Lokalpolitiker der GRÜNEN LISTE Wilhelmsdorf.

Fazit: Dieses Forum Zukunft gestalten ist eine Vorfeldorganisation der GRÜNEN und wird durch das Land Baden-Württemberg aus dem Steueraufkommen der Bürger gefördert.

So weit, so halbgut versteckt. Man kann das alles schnell herausfinden und muss kein erfahrener Reporter sein.

Und was macht die Schwabenpresse daraus? Sie lässt das vermeintlich überparteiliche Forum Zukunft gestalten Artikel über sich selbst veröffentlichen, in denen nichts anderes steht als hingebungsvolles Lob für die Biosphärenpläne der Regierung.

Aber so harmonisch wie dargestellt verlief die Veranstaltung gar nicht, wie der SPHÄRMAN erfuhr. Anwesende übten Kritik an den Aussagen der Referenten und korrigierten Darstellungen. In zwei fast identischen Artikeln von Südkurier und Schwäbischer Zeitung ist darüber nichts zu lesen. Kein Wunder, die Texte waren von GRÜNEN erstellt und eingereicht worden. Das erfährt man allerdings nicht.

Wie kommt es, dass man dem Leser Journalismus vorgaukelt, wo politische Werbung drinsteht? Das wollte der SPHÄRMAN wissen, und fragte in der Chefredaktion des Südkurier nach. Antwort des Zuständigen: „Ich denke für die Leserschaft ist eindeutig, dass es ich nicht um einen Redakteursbericht handelt.“ Und: „Als Fotografin ist Pia Wilhelm genannt.“

Hä? Woher soll der durchschnittliche Leser wissen, dass diese Pia Wilhelm zum Forum Zukunft gestalten gehört, für die Grüne Liste kandidierte und diesen Artikel eingereicht hat, wenn da nur steht, dass sie ein Foto geknipst hat? Ich glaube beim Südkurier brauchen Sie mal Nachhilfe im Blattmachen. Der SPHÄRMAN stellt sich gerne zur Verfügung.

Und was sagt die Schwäbische Zeitung?

Dort steht unter dem Artikel, dass er vom Veranstalter verfasst und von der Redaktion geprüft wurde. Und: Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr. Na immerhin.

Ich halte diese Verfilzung zwischen Presse und Politik für eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Sie untergräbt die Glaubwürdigkeit beider Institutionen.

Mitte Dezember teilte Timo Egger, Multi-Beamter für das Landratsamt Ravensburg und oberster Koordinator der Biosphärenwerbung, in einer E-Mail an Bürgermeister im geplanten Schutzgebiet mit, dass man „verstärkte Kommunikation und Bürgerbeteiligung plane, um die Bevölkerung umfassend zu informieren“.

Ob damit auch die freundliche Zusammenarbeit zwischen Schwabenpresse und verdeckt agierenden Lokalpolitikern der GRÜNEN gemeint war?

Disclaimer: Der SPHÄRMAN isst Fleisch und hat nichts gegen Schweineställe, solange sie den gesetzlich vorgeschriebenen Standards in puncto Tierwohl und artgerechter Haltung entsprechen. Er war schon öfter in Ställen, auch in Südschwaben, wo er verantwortungsvolle Viehzüchter kennenlernte, die ihm ihre Arbeit erklärten.

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