Die Verdrehung der Wahrheit durch den Abgeordneten Michael Donth

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Ausgerechnet ein Bahnpolitiker, der für die CDU im Bundestag sitzt, macht sich mit Lügen für die Biosphäre Oberschwaben stark: Michael Donth.

Der 24. Juli 2025 war ein großer Tag für Michael Donth. Der gebürtige Metzinger war Pate bei der Taufe eines brandneuen ICE4 in Reutlingen, der seitdem mit dem Namen „Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ durchs Land rollt.

Der Siemens-ICE4 aus der Baureihe 412 gilt wegen seiner häufigen technischen Störungen als Verspätungsmeister der Deutschen Bahn.

Die anderen Taufpaten in Reutlingen waren: der inzwischen gefeuerte Bahnchef Richard Lutz, BW-Umweltministerin Thekla Walker und NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Natürlich kam die lokale Presse und fotografierte. Der SPHÄRMAN fasst den Inhalt der Bilder zusammen: Ein dysfunktionales Gerät, das den Steuerzahler Milliarden kostet. + Der gescheiterte Chef eines Staatskonzerns. + Die Ministerin einer Partei im Sturzflug. + Der Cheflobbyist einer Pseudo-NGO, die durch Greenwashing, Blockade von innovativen Energieprojekten und üppige Finanzierung aus Steuermitteln für Gerede sorgt. + Und Michael Donth, der behauptet, dass die Biosphäre glücklich macht.

Allegorisch zusammengefasst: Die vier apokalyptischen Reiter und ein totes Pferd.

Was macht Michael Donth, der sich in Wilhelmsdorf so gemütlich in die Herzen seiner Zuhörer schwäbelte, eigentlich so biosphärenverliebt?

Der SPHÄRMAN glaubt an die heilige Dreifaltigkeit in der politischen Kommunikation und vermutet: Es ist 1) die Sehnsucht nach einem gefühligen Thema, das in Verbindung mit 2) einer gewissen Skrupellosigkeit im 3) volkstümlichen Gewand dem Wahlvolk aufgetischt wird.

Der Beamte, Bahnpolitiker und CDU-Bundestagsabgeordnete scheint nämlich etwas auszublenden. In seiner Heimatgemeinde, wo er bis heute ansässig ist, blüht die Biosphärenstimmung keinesfalls so rosig wie er alle glauben macht. Das wurde Anfang 2025 deutlich, als im Gemeinderat von Römerstein über einer Erweiterung der Pflegezone in der Biosphäre Schwäbische Alb diskutiert wurde.

[ERKLÄRUNG: Die Kernzone eines UNESCO-Biosphärenreservats ist ein streng geschützter Bereich, der der Erhaltung der natürlichen Lebensräume, Artenvielfalt und ökologischen Prozesse dient. Hier gelten restriktive Einschränkungen für Besucher, die Bewirtschaftung ist weitgehend untersagt. Die Kernzone ist das Herzstück eines Biosphärenreservats. Die Pflegezone (auch Pufferzone genannt) ist zentrale Zone in einem UNESCO-Biosphärenreservat, die die Kernzone umgibt und sie schützt. Entsprechend behutsam darf sie genutzt werden. Es gelten deutliche Einschränkungen für die Bewirtschaftung. Die Pflegezone dient als Übergangsbereich zwischen der streng geschützten Kernzone und der wirtschaftlich genutzten Entwicklungszone, in der bis auf Widerruf nur wenige Einschränkungen gelten.]

Grund für den Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung von Römerstein: Da der UNESCO nach 10 Jahren nicht mehr gefällt, wie die Flächen um die heikle Kernzone aufgeteilt sind, wollte der Bürgermeister ein Stück Gemeindewald abknipsen und aus der Entwicklungszone in die Pflegezone verschieben. Ohne Einschränkungen für die Bewirtschaftung des Waldes, beteuerte man in der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats.

Die Mehrheit im Gemeinderat hielt den Vorgang für verdächtig und lehnte die Erweiterung ab. Das lag wohl nicht nur am konkreten Fall sondern auch an einem schwelenden Biosphärenfrust.

Dieses Gefühl fasste die „Südwest Presse“ in einer Zwischenüberschrift zusammen: „Keine Vorteile zu erkennen.“

Weiter in der „Südwest Presse“: „Von den so hoch angepriesenen Vorteilen, die das BSG mit sich bringe, sei bisher nichts zu spüren, waren sich die meisten Ratsmitglieder einig.“

Dann zitierte die Zeitung ein Gremienmitglied namens Christopher Loser, der über die Biosphäre sagt: „Die Vorteile sehe ich auch nicht. Ich sage, das wird uns noch Probleme bringen.“ Und: „Viele aus dem damaligen Gremium würden es nicht mehr machen.“

Es scheint wenig glaubhaft, dass Römersteins Ex-Bürgermeister Michael Donth von alldem nichts mitbekommen hat.

Und was geschah im Herbst 2024 in Thüringen?

Nur wenige Wochen bevor er sein Amt abgeben muss, schockt Bernhard Stengele, der aus dem oberschwäbischen Kißlegg stammende Schauspieler, Regisseur und Gerade-noch-Umweltminister Thüringens, die Bürgermeister der Rhön, indem er sie vor vollendete Tatsachen stellt. Riesige Flächen ihrer Gemeinden, die bis dahin in der Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön liegen, sind ab sofort Teil von Kern- oder Pflegezone und dürfen nicht mehr wie gewohnt bewirtschaftet werden.

Es ist ein Schlag ins Gesicht jedes Kommunalpolitikers, der bis dahin dachte, dass er ein Wörtchen mitzureden habe, was in seiner Gemeinde geschieht.

Trotz der irren Zahl von rund 1.400 Eingaben und einer von 21 Bürgermeistern und zwei Landräten unterzeichneten Petition tritt am 1. Oktober eine Verordnung über die Erweiterung von Kern- und Pflegezonen im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Kraft. Quasi über Nacht werden kommunale und private Grundstückseigentümer in ihren Rechten eingeschränkt. Insbesondere Land-, Forst- und Bauwirtschaft sind betroffen.

Begründet wird das Manöver mit einer Lüge. Bernhard Stengele lässt erklären, dass Kern- und Pflegezone des UNESCO-Biosphärenreservats auf der Thüringer Seite zu vergrößern seien, weil die UNESCO das so wolle.

Das stimmt aber nicht, wie ein Sprecher der UNESCO dem SPHÄRMAN auf Nachfrage bestätigte.

Was bedeutet die neue Verordnung für die Wirtschaft in der Rhön?

„Das beschneidet die Grundstückseigentümer enorm“, sagt Kaltennordheims Bürgermeister Erik Thürmer, mit dem der SPHÄRMAN schon oft telefonierte, denn Thürmers Erfahrungsschatz ist wichtig, wenn man wissen will, was auf Oberschwaben zurollt. Unter anderem ist es in den Pflegezonen untersagt, bauliche Anlagen neu zu errichten oder bestehende wesentlich zu ändern.

Auch die Landwirtschaft wird mit Einschränkungen konfrontiert. Der Thüringer Bauernverband ist alarmiert. Die Agrargenossenschaft Rhönperle befürchtet zum Beispiel, dass sie auf 16% ihrer Nutzflächen nicht mehr so wirtschaften kann, wie bisher gewohnt.

Und trotzdem sagt Michael Donth: „Keine, keine, keine Einschränkungen.“ Und fügt dann trickreich hinzu: „Einschränkungen, die es gibt, haben nichts mit dem Biosphärengebiet zu tun.“ Siehe Video oben.

Meint er das wirklich ernst oder ist man in der CDU-Fraktion des Bundestags von den eigenen Lügen und gebrochenen Versprechen schon so abgestumpft, dass keiner mehr was spürt?

Keine Einschränkungen: So etwas sagt nicht mal Franz Bühler aus dem „Prozessteam“ von Thekla Walkers Biosphärenwerbern, denn er weiß: Das wäre falsch! Der SPHÄRMAN war dabei, als im Januar 2025 Franz Bühler vor dem bäuerlich geprägten Gemeinderat von Guggenhausen zu Bedenken bezüglich drohender Einschränkungen im Biosphärengebiet sagte: „Wir können ihnen nichts garantieren…“

Da war er wohl ziemlich ehrlich. Und dennoch tönt Michael Donth: „Keine, keine, keine Einschränkungen.“

Bevor er Bürgermeister wurde, arbeitete der studierte Verwaltungswirt Michael Donth für die Städte Metzingen und Pfullingen. Seine Karriere lässt sich etwa so zusammenfassen: Schule → Uni → Staat → Politik. Bei der Bundestagswahl 2013 gewann Donth das Direktmandat im Wahlkreis Reutlingen mit 51,9% der Erststimmen. 2017 fiel sein Anteil auf 40,8%. 2021 wurde er erneut direkt gewählt, aber mit deutlich geringerem Stimmenanteil: 32,5%. Ein klarer Abwärtstrend.

Dann kam die Bundestagswahl 2025.

DAVOR vertrat Michael Donth immer eine klare Position GEGEN zusätzliche Schulden bzw. für eine strikte Anwendung der Schuldenbremse. In seinem Newsletter kritisierte er die Ampelregierung für die Aufnahme neuer Schulden und formulierte: „Wir hatten in unserer Verantwortung die Schuldenbremse immer so umgesetzt, dass wir keine, also NULL neue Schulden aufnehmen und unsere Ausgaben aus den Einnahmen, die uns Bürger und Unternehmen zur Verfügung stellen, bestreiten.“

Beim Urnengang am 23. Februar konnte Michael Donth seinen Zustimmungswert wieder steigern und kam auf 38,5%.

Und was geschah DANACH? Als die CDU den Kanzler stellte, stimmte Donth am 18. März 2025 FÜR die Lockerung der Schuldenbremse.

Betrug wirkt. Zumindest kurzfristig.

Im Lichte dieses Wahlbetrugs ist auch Michael Donths Biosphärenschwur zu bewerten: „Keine, keine, keine Einschränkungen.“

Der SPHÄRMAN ist selber schon genervt, wenn er das hässliche Wort LÜGE eintippen muss, sobald er wieder einen Biosphärenwerber bei der flexiblen Auslegung der Wirklichkeit erwischt hat. So etwas ist nicht gut für das seelische Gleichgewicht. Deshalb bleibt er jetzt ganz höflich und schreibt: Offenbar verfügt der Bundestagsabgeordnete und Biosphärenfan Michael Donth über einen biegsamen Charakter.

Politikern dieses Schlags muss man auf die Finger schauen. In Oberschwaben und im Rest des ganzen Landes.

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